Geschichte
Strzeszów (Striese) Krs. Trzebnica, urkundliche Ersterwaehnung 1204, liegt ca. 20 km noerdlich von Wrocław (Breslau), westlich der Strecke Wrocław ? Poznan. Seit dem 16. Jhdt. gilt Striese als Stammsitz des Geschlechtes derer von Rehdiger, einem angesehenen Patriziergeschlecht in Breslau.
Niklas II v. Rehdiger *1525, wird als der bedeutendste Spross der Rehdiger-Familie erwaehnt. Er war 14 Jahre lang Landeshauptmann des Fuerstentums Breslau und gleichzeitig Ratspraeses.
Auch Thomas von Rehdiger *1540 (Bruder des Niklas II) war weit ueber die Grenzen der Stadt Breslau und des Fuerstentums hinaus bekannt. Der viel gereiste Th.v.R. sammelte auf seinen Reisen einen Schatz von Handschriften, seltenen Buechern und Muenzen, den er nach seinem fruehen Tode (1576) seiner Familie und dem Rat der Stadt Breslau ?zum oeffentlichen Gebrauch? ueberliess. Das war der Grundstock der Stadtbibliothek Breslaus.
Das ehemalige Jagdschloss des Herzogs von Oels (Olesnica) in Striese wurde unter Niklas v. Rehdiger d. Ae. zu einem Herrenhaus mit Wallgraben und Zugbruecke umgebaut. Nach einer Zerstoerung durch russischeTruppen im 7-jaehrigen Krieg erhielt um ca. 1770/71 das wiederaufgebaute Schloss im inneren Winkel der rechtwinklig gegeneinander gesetzten Fluegel einen dem Gebaeudecharakter unterstreichenden Rundturm mit barockem Helm.
In den ersten Jahren des 20. Jhdt. erfolgte im Gebaeudeinnern einen Renovierung und Modernisierung mit Elektrifizierung und Einbau einer Zentralheizung. Somit war das Rehdiger-Schloss zu einer der schoensten und komfortabelsten Residenzen der Umgebung geworden.
Das Geschlecht der von Rehdiger erlosch 1904. Nach dem Fidei-Kommis-Gesetz fielen die Gueter an den Neffen des letzten Rehdigers, Oberst Hans von Witzendorff, der ? wie der jeweils 1. maennliche Nacherbe – den Namenszusatz ?Rehdiger? uebernehmen durfte.
Hans von Witzendorff-Rehdiger und seine Ehefrau Margarete wurden Ende Januar 1945 von in das Dorf einrueckenden Soldaten der Roten Armee erschossen.
Bald nach der Besetzung des Dorfes durch russische Streitkraefte diente das Rehdiger-Schloss als Hauptquartier eines Armeekommandos.
Nach Abzug der Sowjet-Soldaten efolgte im toal ausgepluenderten Schlossgebaeude durch Einbau zahlreicher Waende die Schaffung von Wohnungen fuer Gutsarbeiter.